Laser-Abwehrsystem – gegen Moskitos und Interkontinentalraketen

Am 11. Februar 2010 stellten die Wissenschaftler von „Intellectual Ventures Lab“ ihr „Photonic Fence“ System zur Moskitoabwehr vor.
Bei dem System handelt es sich um einen Zaun aus Infrarotlicht, der von LEDs an den Zaunpfählen emittiert wird. Reflektierendes Material am jeweils anderen Zaunpfosten sendet das Licht zurück. Eine Kamera am jeweiligen Pfosten überwacht das zurückstrahlende Licht und erkennt Schatten, die bspw. durch ein hindurchfliegendes Insekt erzeugt werden. Wird ein solches erkannt, tastet ein harmloser Laser das Objekt ab. Durch diesen kann die von den Forschern entwickelte Software die Größe und Frequenz des Flügelschlags des Insekts bestimmen. So kann nicht nur bestimmt werden um was für ein Insekt es sich handelt, sondern auch ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Moskito handelt (weibliche Moskitos sind schwerer und weisen langsamere Flügelschläge auf). Das ist auch insbesondere darum nützlich, weil nur weibliche Moskitos den Menschen stechen. Danach durchläuft das System einen Sicherheitscheck, um zu überprüfen, dass sich keine anderen Ziele im Zielbereich befinden. Ein zweiter, deutlich stärkerer Laser erfasst den weiblichen Moskito und zerstört ihn durch Überhitzung. Auch wenn das Sicherheitssystem nicht korrekt arbeiten sollte, ist der zweite, stärkere Laser angeblich durch seine Stärke und Lichtfrequenz nicht geeignet menschliches Gewebe zu schädigen.
Bereits im Jahr 2007 trat die „Bill and Melinda Gates Foundation“ in Kontakt mit „Intellectual Ventures“ um weitere Möglichkeiten im Kampf um Malaria zu finden. Dazu gehören auch Methoden um den Parasiten, bzw. dessen Wirtstier Moskito, direkt anzugreifen. Ende 2006 gab es weltweit etwa 250 Millionen Menschen, die an Malaria erkrankt waren. In Deutschland werden jährlich rund 900 Erkrankte gemeldet. Die Sterblichkeit liegt hier bei 0,3-0,9%. Die meisten Patienten hatten sich zuvor in Zentralafrika aufgehalten.

Ein ganz anderes Ziel verfolgen dagegen die US Air Force (USAF) und ihr Generalunternehmer Boeing. Am 11. August 2010 meldeten sie den ersten erfolgreichen Abschuss einer Rakete, die in etwa 120 km Entfernung gestartet wurde, durch den Laserstrahl einer fliegenden Boeing 747-400F. Ähnlich dem oberen Fall, zerstört der Laser das Ziel durch Überhitzung. Der Treibstofftank des Flugkörpers wird über wenige Sekunden so stark erhitzt, dass dieser explodiert oder die Rakete auseinanderbricht.
Zum Einsatz kommt ein Sauerstoff-Iod-Laser, der unsichtbare Strahlung im Infrarotbereich aussendet. Erstmals wurde beim Prototypen am 15. März 2007 im Flug ein Laser abgefeuert. Falls die weiteren Praxistests erfolgreich verlaufen und die umgebaute Boeing in Dienst gestellt wird, handelt es sich um die erste gerichtete Energiewaffe des US-Militärs.

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