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E-Ink Corporation: E-Book Reader mit E-Ink Farbdisplays bereits Ende des Jahres 2010

Dienstag, 16. März 2010

Wie die Firma E-Ink Corporation vor kurzem verlautbaren ließ, sollen bereits Ende des Jahres 2010 die ersten Tablets mit farbigen E-Ink Displays des Herstellers verkauft werden.

E-Ink Corporation wurde mitbegründet von Joseph Jacobson, einem Professor des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Kurze Zeit später wurde eine Zusammenarbeit mit dem Elektronikkonzern Philips vereinbart um die Technologie weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Nachdem Philips die Sparte samt Patenten 2005 an „Prime View International“ verkaufte, gab es wohl bei E-Ink nicht mehr ausreichend finanzielle Ressourcen um die E-Ink Farbtechnologie marktreif zu entwickeln. Im Jahr 2009 änderte sich dies, da sich Prime View International schließlich auch für 215 Millionen US-$ E-Ink Corporation einverleibte.
Displays von E-Ink werden beispielsweise im Sony Reader, dem Barnes and Noble Nook oder dem Amazon Kindle eingesetzt.

Illustration: Gerald Senarclens de Grancy CC BY SA 3.0

Der große Vorteil der E-Ink Technologie ist die Darstellungsqualität, die eher an ein Buch als an ein Computerdisplay erinnert. Lesen von derartigen Displays ist deutlich entspannter, da keine Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommen muss. Weiterhin wird während der Darstellung kein Strom verbraucht. Nur für den Neuaufbau des Bildes, beispielsweise beim Umblättern von Seiten eines Buches fließt ein geringer Strom. Prototypen mit Farbdisplay wurden bereits vorgestellt. Bisher ist aber noch kein Produkt auf den Markt gelangt. Man darf gespannt sein, was uns im Weihnachtsgeschäft 2010 erwarten wird.

Die (fehlenden) Features des Apple iPad

Donnerstag, 4. Februar 2010

Etwas Revolutionäres hat Steve Jobs versprochen und dann ein riesen-iPhone präsentiert – samt aufgepimpten iPhone OS.

Trotz vieler Unzulänglichkeiten die in hunderten von Internetforen- und blogs diskutiert wurden, verkauften sich der 2001 eingeführte iPod und das 2007 vorgestellte iPhone besser als jedweder Experte erwartet hätte.  Stellt sich die Frage, was gibt es über das iPad alles (nicht) zu berichten?

Tablets sind eigentlich ein alter Schuh. Diverse Hersteller versuchten sich bereits seit 1989 an dieser Geräteklasse – lange bevor es Netbooks gab – und meistens floppten sie. Die große Innovation dieser Klasse war die elektronische Tinte – kurz E-Ink. Die Firma iRex Technologies, eine Tochter des niederländischen Philips Konzerns, brachte 2006 den ILiad auf den Markt. Später folgten Amazon mit dem Kindle 2007 und Sony mit dem Reader (seit 2008 in Europa erhältlich). Das besondere an der Technologie, die Inhalte sind für das menschliche Auge genauso entspannend anzusehen wie ein Buch und Strom wird nur verbaucht beim Umblättern von Seiten bzw. dartstellen neuer Inhalte. Prototypen von E-Ink Displays wurden bereits in Farbe vorgestellt. Auch biegbare, ultradünne Exemplare wurden bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. So – oder so in etwa hatte sich nach der bei Apple üblichen Geheimniskrämerei auch NetNewsOnline das neue Tablet von Apple vorgestellt – aber weit gefehlt.

Foto: Matt Buchanan CC BY 2.0 US

Das iPad verwendet weder E-Ink noch die modernen OLED Displays (Organische Leuchtdioden die bspw. im Google Nexus verwendet werden), sondern ein herkömmliches, aber verhältnismäßig billiges LCD-Display. Ein HDMI-Anschluss für die Wiedergabe von Inhalten auf dem heimischen Fernseher ist ebenso Fehlanzeige wie ein SD-Speicherkartenslot um so die Fotos der eigenen Digicam anzusehen und zu bearbeiten. Der Bildschirm misst 9,7 Zoll im 4:3 Format. Als Betriebssystem wird eine leicht modifizierte Version des proprietären und geschlossenen iPhone OS 3.2 verwendet. Das heißt, der Quelltext des Betriebssystems ist nicht öffentlich bekannt und Software kann nur über den Apple eigenen Softwareshop erworben und installiert werden. Selbst Multitasking ist über das iPhone OS nicht möglich! So kann gleichzeitig nur eine Anwendung ausgeführt werden. Auch auf den Adobe Flashplayer wurde auf geheiß von Steve Jobs bewusst verzichtet womit im eigenen Brwser keine dynamischen Inhalte wie Videos oder Flashspiele wiedergegeben werden können bzw. funktionieren. Beim Prozessor handelt es sich um eine ARM CPU mit Taktfrequenz 1 GHz. In der Basisversion sind auch weder UMTS/HSDPA noch GSM/EDGE integriert. Sie beinhaltet einen Flashspeicher von 16 GB und kostet in den USA etwa 500 US-$. In Europa ist etwa mit dem gleichen Preis 1:1 in Euro umgerechnet zu rechnen. Hersteller des Geräts ist eine Tochterfirma des taiwanesischen Konzerns Foxconn.

Unseres Erachtens ist man deutlich besser versorgt mit einem ASUS EEE-PC im 10 Zoll Format, am besten mit einem freien Betriebssystem, wie dem Ubuntu Netbook Remix. Für etwa den halben Preis erhält man damit eine deutlich bessere technische Ausstattung. Und wer einen richtigen E-Book Reader erwerben will, der wartet noch ein paar Monate, bis es im Handel vernünftige E-Ink Geräte mit Farbdisplay gibt. Wir bleiben am Ball.