Archiv für die Kategorie „Hardware“

IBM stellt Power7 Prozessorgeneration fertig

Mittwoch, 10. Februar 2010

Am 8. Februar 2010 war es schließlich soweit: IBM stellte die ersten Server basierend auf der neuen Power7 Prozessorarchitektur vor.

IBM gewann bereits im November 2006 eine Ausschreibung der „Defense Advanced Research Projects Agency“ (kurz „DARPA“), einer Behörde des United States Department of Defense im Volumen von 244 Millionen US-$ für die Entwicklung einer Petascale Supercomputerarchitektur. IBMs Entwürfe basierten dabei auf der nun kürzlich eingeführten Power7 Prozessorfamilie, die plangemäß bis zum Ende des Jahres 2010 erscheinen sollte. Den Vergabebedingungen gemäß sollte die Architektur auch kommerziell erhältlich sein. IBM stellte deshalb nun die ersten Serversysteme auf Basis von Power7 Prozessoren vor.

Der IBM Power 750 Express Server ist so zum Basispreis von rund 34.000 US-$ erhältlich. Beim Power7 Prozessor handelt es sich um 4, 6 und 8-Kern CPUs mit einer Taktrate von 3.0 bis 4.14 GHz Taktfrequenz. Das Topmodell, der IBM Power 780 Server kann mit bis zu 8 Prozessoren zu je 8 Kernen und einem maximalen Arbeitsspeicher von 2 TB ausgestattet werden. Laut eigenen Angaben bietet der Power7 die dreifache Leistung pro Watt seines Predecessors, des Power6 und soll besonders für den Transaktionalen Bereich – sprich Datenbankanwendungen – geeignet sein.

Foto: Konstantin Lanzet CC BY SA 3.0

Die zukünftige Entwicklung kann man sicher mit Spannung verfolgen, hatte sich doch vor kurzem erst ORACLE das Know-How des Serverspezialisten SUN gesichert um kombinierte Hard- / Softwaresysteme anzubieten die optimal für Datebankanwendungen abgestimmt sein sollen. SUN hatte seinen letzten Prozessor, den UltraSPARC T2 im Jahr 2007 veröffentlicht. Fujitsu entwickelte auf dem SPARC Design, den Venus SPARC64 VIIIfx, der im Juni 2009 vorgestellt wurde und eine Rechenleistung von 128 Milliarden Fließkommaberechnungen pro Sekunde (128 GFLPs) erbringen soll. Das Prozessordesign des UltraSPARC T1 Mikroprozessors wurde im März 2006 komplett als Open Source unter der GPL freigegeben.

Die (fehlenden) Features des Apple iPad

Donnerstag, 4. Februar 2010

Etwas Revolutionäres hat Steve Jobs versprochen und dann ein riesen-iPhone präsentiert – samt aufgepimpten iPhone OS.

Trotz vieler Unzulänglichkeiten die in hunderten von Internetforen- und blogs diskutiert wurden, verkauften sich der 2001 eingeführte iPod und das 2007 vorgestellte iPhone besser als jedweder Experte erwartet hätte.  Stellt sich die Frage, was gibt es über das iPad alles (nicht) zu berichten?

Tablets sind eigentlich ein alter Schuh. Diverse Hersteller versuchten sich bereits seit 1989 an dieser Geräteklasse – lange bevor es Netbooks gab – und meistens floppten sie. Die große Innovation dieser Klasse war die elektronische Tinte – kurz E-Ink. Die Firma iRex Technologies, eine Tochter des niederländischen Philips Konzerns, brachte 2006 den ILiad auf den Markt. Später folgten Amazon mit dem Kindle 2007 und Sony mit dem Reader (seit 2008 in Europa erhältlich). Das besondere an der Technologie, die Inhalte sind für das menschliche Auge genauso entspannend anzusehen wie ein Buch und Strom wird nur verbaucht beim Umblättern von Seiten bzw. dartstellen neuer Inhalte. Prototypen von E-Ink Displays wurden bereits in Farbe vorgestellt. Auch biegbare, ultradünne Exemplare wurden bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. So – oder so in etwa hatte sich nach der bei Apple üblichen Geheimniskrämerei auch NetNewsOnline das neue Tablet von Apple vorgestellt – aber weit gefehlt.

Foto: Matt Buchanan CC BY 2.0 US

Das iPad verwendet weder E-Ink noch die modernen OLED Displays (Organische Leuchtdioden die bspw. im Google Nexus verwendet werden), sondern ein herkömmliches, aber verhältnismäßig billiges LCD-Display. Ein HDMI-Anschluss für die Wiedergabe von Inhalten auf dem heimischen Fernseher ist ebenso Fehlanzeige wie ein SD-Speicherkartenslot um so die Fotos der eigenen Digicam anzusehen und zu bearbeiten. Der Bildschirm misst 9,7 Zoll im 4:3 Format. Als Betriebssystem wird eine leicht modifizierte Version des proprietären und geschlossenen iPhone OS 3.2 verwendet. Das heißt, der Quelltext des Betriebssystems ist nicht öffentlich bekannt und Software kann nur über den Apple eigenen Softwareshop erworben und installiert werden. Selbst Multitasking ist über das iPhone OS nicht möglich! So kann gleichzeitig nur eine Anwendung ausgeführt werden. Auch auf den Adobe Flashplayer wurde auf geheiß von Steve Jobs bewusst verzichtet womit im eigenen Brwser keine dynamischen Inhalte wie Videos oder Flashspiele wiedergegeben werden können bzw. funktionieren. Beim Prozessor handelt es sich um eine ARM CPU mit Taktfrequenz 1 GHz. In der Basisversion sind auch weder UMTS/HSDPA noch GSM/EDGE integriert. Sie beinhaltet einen Flashspeicher von 16 GB und kostet in den USA etwa 500 US-$. In Europa ist etwa mit dem gleichen Preis 1:1 in Euro umgerechnet zu rechnen. Hersteller des Geräts ist eine Tochterfirma des taiwanesischen Konzerns Foxconn.

Unseres Erachtens ist man deutlich besser versorgt mit einem ASUS EEE-PC im 10 Zoll Format, am besten mit einem freien Betriebssystem, wie dem Ubuntu Netbook Remix. Für etwa den halben Preis erhält man damit eine deutlich bessere technische Ausstattung. Und wer einen richtigen E-Book Reader erwerben will, der wartet noch ein paar Monate, bis es im Handel vernünftige E-Ink Geräte mit Farbdisplay gibt. Wir bleiben am Ball.