Tesla Motors liefert Model S an Endkunden aus

2. Juli 2012

Foto: Crixxor CC BY SA 3.0

Am 22. Juni 2012 war es soweit – nach vier Jahren Entwicklungszeit – das Model S von Tesla wurde an die ersten Endkunden ausgeliefert. Bei dem Model S handelt es sich um das erste realisierte, fünftürige, autobahntaugliche Fahrzeug der oberen Mittelklasse. Während beim Tesla Roadster die Karosserie noch mit Lotus entwickelt und auch von Lotus produziert wurde, handelt es sich bei der Entwicklung derer des Model S um Eigenleistung. Für das Design des Fahrzeugs verantwortlich zeichnet Franz von Holzhausen. Das momentan bestellbare Topmodell, der Model S Signature Performance kostet ab US-$ 97.900 (rund € 78.000) bereits inkl. US-$ 7.500 US-Steuerbonus. Dieses Modell ist dann mit einem 85 kWh Akku ausgerüstet mit einer Reichweite von rund 480 km bei einer maximalen Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von etwa 4,4 s und einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 210 km/h.
Die günstigste Variante des Model S mit 40 kWh Akku wird ab Winter 2012 erwartet und wird wiederum einschließlich US-Steuerbonus ab US-$ 49.900 (rund € 40.000) kosten.

Foto: Steve Jurvetson CC BY 2.0

Wie beim Tesla Roadster wird das Fahrzeug von Standard Lithium-Ionen-Akkus für Laptops angetrieben. Neu im Model S ist ein in der Mittelkonsole verankerter 17-Zoll Touchscreen für Navigation und Bordfunktionen des Fahrzeugs. Als CPU kommt dabei der Tegra 2 von nVidia zum Einsatz. Tesla Motors plant derzeit an einem SUV mit Flügeltüren unter dem Namen Model X.

Russland: Bis 2015 läuft alles ohne Microsoft

30. Dezember 2010

Foto: www.kremlin.ru CC BY 3.0

Nach Angaben des Brancheninformationsdienstes CNews hat der russische Premierminister Vladimir Putin vor kurzem eine Verordnung unterzeichnet, nachdem alles Behörden ihre Systeme bis 2015 auf freie Software umstellen müssen.

Der Migrationsplan, der von 2011 bis 2015 reicht, ähnelt nach Presseangaben stark dem Projekt, mit dem die Stadt München ihre Verwaltung von Microsoft-Produkten auf Linux in Zusammenspiel mit OpenOffice umstellt.

Durch die Migration sollen jährliche Lizenzkosten in Millionenhöhe eingespart werden. Zudem möchte der russische Staat durch Verwendung quelltextoffener Software die Gefahr von unbekannten Backdoor-Zutritten eindämmen und die Abhängigkeit insbesondere von US-amerikanischen Monopolkonzernen eliminieren, wie einige Medienvertreter spekulieren.

Bereits Mitte des Jahres 2010 hatte die Staatsholding „Russtechnologie“ den Linux Distributor „Alt Linux“ gekauft. Alt Linux ist insbesondere spezialisiert auf kyrillische Schriftzeichen und hatte vor einigen Jahren dazu eng mit Mandrake und SUSE kooperiert. Neben der Desktopversion, die standardmäßig mit KDE als Desktopumgebung arbeitet, gibt es noch eine „Lite“, „Compact“, „Server“ und „Terminal“- Version.

Der Migrationsplan sieht auch die Einrichtung eines nationalen Software-Repositories vor. Bereits vor einigen Monaten berichteten einige Medien, dass die Finanzierung eines nationalen Betriebssystems auf Linux-Basis gesichert sei.

Richard Stallman warnt vor „Careless Computing“

15. Dezember 2010

Nach Ansicht des Gründers und Präsidenten der Free Software Foundation verleitet die Firma Google mit ihrem neuen Cloud-Betriebssystem „ChromeOS“ die Menschen zu einem zu leichtsinnigen Umgang mit ihren Daten.

Richard Stallman in der Universität Oslo am 23.02.2009

Foto: Gisle Hannemyr CC BY SA 3.0

Generell sei die extensive Nutzung von Cloud-Diensten „mehr als dumm“, denn sie bedeute einen Kontrollverlust über die eigenen Inhalte, so Stallman im britischen „Guardian“. Aktuell ist Stallman zunehmend besorgt über Googles ChromeOS, welches basierend auf GNU/Linux so entwickelt und verfremdet wurde, um möglichst wenige Daten und Inhalte lokal auf dem eigenen Rechner zu speichern. Stattdessen werden die Dateien der Nutzer in Googles „Wolke“ gespeichert, auf Servern der Firma an unbekannten Orten. In den USA, so der Gründer des GNU-Projekts, verliere jeder Einzelne auch seine diesbezüglichen Bürgerrechte mit Auslagerung der Dateien, denn wenn diese auf Firmenrechnern gespeichert seien, sei eine staatliche Einsichtnahme ohne Kenntnisnahme des Betroffenen oder einen Durchsuchungsbeschluss, anders als beim eigenen Rechner zu Hause, möglich. Für ihn stellt die Entwicklung eine regelrecht erschreckende Gefahr dar, denn die amerikanische Regierung würde wohl derlei Entwicklungen unterstützen – wegen dem einfachen Zugriff auf die Daten. Je mehr Nutzer ihre „Freiheitsrechte“ insofern freiwillig aufgäben, desto größer sei die Gefahr dass eines Tages die Selbstverständlichkeit, seine eigenen Daten frei und privat aufzubewahren, in Abrede gestellt wird.

Auch in der Presse der letzten Tage gab es wiederholt kontrovers diskutierte Nachrichten über die Verhaltensweise einiger vornehmlich amerikanischer Cloud-Service-Dienste. So stellte Amazon das Hosting für die Enthüllungsplattform Wikileaks ein, nachdem ein amerikanischer Senator dem Unternehmen Verantwortungslosigkeit vorgeworfen hatte. Das Unternehmen berief sich später bei der Kündigung auf seine Geschäftsbedingungen. Auch der Zahlungsdienstleister Paypal stellte seine Überweisungen an die Wau-Holland Stiftung ein. Ein Mitarbeiter der Firma ließ auf der Messe „Le Web“ in Paris verlauten, dies sei auf Druck des Außenministeriums der USA hin geschehen. Nur kurze Zeit später wurde in einer Unternehmensmeldung der Aussage des Mitarbeiters widersprochen. Bei einer aktuellen Prüfung sei des Konto aufgrund von Verstößen gegen die Nutzungsrichtlinien gesperrt worden.